Mit dem Begriff „Dritter Ort“ sind neuartige kulturelle Einrichtungen
gemeint, die in einer offenen und ungezwungenen Atmosphäre die Begegnung und
den Austausch von Menschen ermöglichen und zugleich Raum für Kunst und Kultur
bieten. Die Stadt Harsewinkel hat in einer ersten Phase Fördermittel
für die Entwicklung des Nutzungskonzeptes erhalten. Im November 2020 hat die Wettbewerbsjury den Weg für die zweite
Förderphase freigemacht, in der es um bis zu 450.000 € an Fördermitteln geht. Wilhalm ist eines von insgesamt 26 Projekten
in NRW, deren eingereichte Konzepte von einer Fachjury als förderwürdig
beurteilt wurden.
Der
ehemalige Gasthof auf dem Weg zum Dritten Ort: Die wichtigsten Stationen im
Überblick
November 2020
Wilhalm erhält Zuschlag für zweite
Förderphase – Stadt kündigt
Probebetrieb für das kommende Jahr an
Das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft teilt
mit, dass das Dritte-Orte-Projekt Wilhalm den Zuschlag für die zweite
Förderphase erhält. Sobald die
Corona-Pandemie es zulässt, soll im kommenden Jahr mit dem Probebetrieb begonnen
werden.
August
2020
Stadt bewirbt sich für zweite Förderphase
Die Stadt Harsewinkel bewirbt sich beim Landeswettbewerb Dritte Orte um die
zweite Förderphase. Während es in der ersten Förderphase darum ging, ein
Nutzungskonzept zu erarbeiten, steht in der zweiten Runde dessen Umsetzung im
Vordergrund. Im Erfolgsfall sollen die Fördermittel für einen dreijährigen
Probebetrieb im Gasthof Wilhalm verwendet werden: Dafür soll das Gebäude soweit
ertüchtigt werden, dass neben Kursangeboten von Volkshochschule und Musikschule
sowie Veranstaltungen des Kultur- und Bildungsvereins auch ein breites Spektrum
von Veranstaltungen angeboten werden kann. Durch das Austesten unter realen Bedingungen
sollen während des Probebetriebs Erfahrungen für die Zeit danach gesammelt
werden.
Juli
2020
Wilhalm wird zum Hochzeits-Zimmer
Mit dem Angebot, neben dem Trausaal im Harsewinkler Rathaus und dem
Hochzeitszimmer im Rincklake-Haus vier weitere Orte für standesamtliche
Trauungen zur Verfügung zu stellen, reagiert die Stadt Harsewinkel auf die
während der Corona-Pandemie eingeführten begrenzten Teilnehmer/innenzahlen bei
Hochzeiten. In den vier neuen Räumlichkeiten – zu denen auch der Saal des alten Gasthofes Wilhalm
zählt – dürfen während der Zeremonie zwischen 30 bis 40 Personen anwesend sein
(Stand: Jui 2020).
April
2020
Simulationswoche wird abgesagt
Die für Ende April im ehemaligen Gasthof Wilhalm geplante Simulationswoche wird
wegen Corona abgesagt.
Die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens ist nicht absehbar und lässt
eine verlässliche Veranstaltungsplanung nicht zu.
Februar
2020
Informations- und Mobilisierungsabend:
Wilhalm erhalten – mitgestalten!
Mehr als 120 Gäste folgen der Einladung der Stadt, um sich zu informieren, was
es mit dem Dritten Ort auf sich hat und ihre Ideen und Vorstellungen für die
kreative Ausgestaltung des neuen Wilhalm einzubringen. Viele Bürger/innen,
Vereine und Initiativen melden sich mit ihren Programmpunkten für die für April
geplante Simulationswoche an.
November 2019
Am 7. November 2019 findet der Eintrag ins Grundbuch statt. Die Stadt Harsewinkel ist jetzt auch offiziell Eigentümerin des ehemaligen Gasthofes Wilhalm.
September
2019
Tag des offenen Denkmals: Führungen im alten Gasthof Wilhalm
Am 8. September, dem Tag des offenen Denkmals dürfen die Harsewinkeler/innen
noch einmal ihren alten Wilhalm besuchen. Andreas Harneke, Denkmalschützer bei
der Stadt Harsewinkel und Stadtführer Heinrich de Byl stehen bereit, um
Besucher/innen durch die Räume zu führen und Einblicke in die
zweihundertjährige Geschichte des Hauses zu geben. Und natürlich darf bei so
viel Erinnerung an „alte Zeiten“ auch Achim Koriath nicht fehlen: Koriath, der gemeinsam
mit seiner Frau Hedemarie den Gasthof bis zur Schließung Ende März 50 Jahre
lang geführt hat, steht wie früher hinter dem Tresen, hat für jeden ein
freundliches Wort und reicht Pils und alkoholfreie Getränke über die Theke.
Frühjahr
2019
Mit dem Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen
Raum“ lobt das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft
eine neue Förderung für Kultureinrichtungen aus. Als einer von insgesamt 17
Standorten in Nordrhein-Westfalen wird der Gasthof Wilhalm als
förderungswürdiges Objekt ausgewählt. Mit der Förderung soll ein neues
Nutzungskonzept für den ehemaligen Gasthof entwickelt werden.
März
2019
Am 7. März kauf die Stadt
Harsewinkel den alten Gasthof, um ihn zu erhalten.
März
2019
Auch wenn er nicht in der Denkmalliste der Stadt Harsewinkel aufgeführt ist:
Ein denkwürdiger Ort ist der Gasthof Wilhalm an der Dr.-Pieke-Straße für die
Bürger/innen allemal: Generationen von Harsewinkelerinnen und Harsewinkelern
haben im Gasthof Wilhalm ihre Familienfeste gefeiert, in der Partyscheune ging
es nicht nur zu Karneval hoch her, in den Gasträumen trafen sich die Vereine
der Stadt zu ihren Sitzungen, im Saal probte der Männerchor. Ende März ist damit Schluss: Das
Pächterehepaar Achim und Hedemarie Koriath macht nach 50 Jahren die Lichter aus
und die Türen hinter sich zu: Ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft werden
viele schmerzlich vermissen.