Rund ein Jahr hat die Stadtverwaltung zusammen mit örtlichen Kultur- und Bildungsanbietern an der Entwicklung eines Konzepts für eine neue Nutzung des ehemaligen Gasthofes Wilhalm gearbeitet. Für dessen Umsetzung stellt das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft jetzt rund 450.000 € zur Verfügung.
Ein Ort für Kunst, Kultur und Begegnung
Mit dem im kommenden Jahr
startenden Probebetrieb will die Stadt Harsewinkel herausfinden, welche
Angebote im ehemaligen Gasthof Wilhalm gemacht werden können und wie er
gestaltet werden muss, um unter seinem Dach einen einladenden Ort für Kunst,
Kultur und Begegnung entstehen zu lassen. „Ursprünglich war vorgesehen,
die Konzeptentwicklung mit einer Bürgerbeteiligung zu begleiten“, sagt
Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, „leider hat uns die Corona-Pandemie
einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir konnten die Bürgerinnen und
Bürger nur eingeschränkt einbinden“.
Nutzungskonzept dient als Orientierungsrahmen
Um den Abgabe-Termin für die zweite Förderphase Ende August dieses Jahres trotzdem
einhalten zu können, wurden die bereits vorhandenen Nutzungsideen zu einem
Gesamtkonzept zusammengefasst. Die darin beschriebenen Vorhaben folgen der
Leitidee, aus der ehemaligen Gaststätte ein Haus der Kultur, Bildung und
Begegnung zu machen, das die kulturelle Landschaft in Harsewinkel bereichern
und vielfältige Nutzungsoptionen bieten soll. Allerdings gibt das vorgelegte
Konzept nur die grobe Richtung vor, so dass für Bürger/innen, Vereine und
Initiativen genügend Raum bleibt, um das Projekt mit weiteren Ideen
auszugestalten. Aus der Not, in die die Projektmacher durch die Corona-Pandemie
gekommen waren, haben sie so eine Tugend gemacht. „Weil wir während der
Coronazeit die künftigen Nutzerinnen und Nutzer des Hauses und auch mögliche
weitere Anbieter von Kulturbausteinen nicht ausreichend einbinden konnten, ist
das Nutzungskonzept lediglich ein Orientierungsrahmen“, so die Bürgermeisterin.
Wilhalm mit einfachen Mitteln für Probetrieb herrichten
Für den Probebetrieb soll der Wilhalm mit einfachen Mitteln hergerichtet
werden. „Es wird den einen oder anderen Wanddurchbruch geben, wir frischen das
Haus von innen auf und werden die Räume mit der erforderlichen Veranstaltungstechnik ausstatten“, so
Reinhard Pawel, als Fachbereichsleiter Bauen/Städtische Betriebe für die
baulichen Maßnahmen im Wilhalm zuständig. Wichtig sei, dass viele vielfältig
nutzbare Räume entstünden, die dazu einladen sollen, weitere Nutzungsideen zu
entwickeln.
Kulturmanager/in steuert das Geschehen vor Ort
Mit den Fördermitteln finanziert werden soll auch ein/e Kulturmanager/in,
dessen/deren Aufgabe darin bestehen wird, als zentrale/r Ansprechpartner/in den
Probebetrieb vor Ort zu steuern. Daneben sollen die während der Zeit gemachten
Erfahrungen von ihr/ihm dokumentiert werden. „So wissen wir am Ende genau,
welche Nutzungen im Wilhalm eine Heimat finden sollen und wie wir den alten
Gasthof dafür umbauen müssen“, so die Bürgermeisterin.
Städtebauförderung für endgültigen Umbau nutzen
Für diese – sich an den Probebetrieb anschließenden - Umbaumaßnahmen soll auf
Fördermittel aus der Städtebauförderung zurückgegriffen werden. „Mit der
Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes schaffen wir aktuell die
Voraussetzungen für diese Förderung“, zeigt Reinhard Pawel die langfristige
Perspektive auf.
Probebetrieb startet sobald Corona es zulässt
In einem ersten Schritt geht es jetzt aber an die Vorbereitung des
Probebetriebs. „Die Fördermittel sind uns sicher und wir können die nötigen
Schritte in die Wege leiten, um den Wilhalm zügig herzurichten“, so
Bürgermeisterin Amsbeck-Dopheide. Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, kann
dann mit dem Probebetrieb begonnen werden.
Hintergrund
Mit dem Begriff „Dritter Ort“ sind neuartige kulturelle Einrichtungen
gemeint, die in einer offenen und ungezwungenen Atmosphäre die Begegnung und
den Austausch von Menschen ermöglichen und zugleich Raum für Kunst und Kultur
bieten. Die Stadt Harsewinkel hat in einer ersten Phase bereits Fördermittel
für die Entwicklung des Nutzungskonzeptes erhalten. Mit der aktuellen
Entscheidung hat die Wettbewerbsjury den Weg für den Wilhalm in die zweite
Förderphase freigemacht, in der es um bis zu 450.000 € an Fördermitteln geht. Wilhalm ist eines von insgesamt 26 Projekten
in NRW, deren eingereichte Konzepte von einer Fachjury als förderwürdig
beurteilt wurden.